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Geschichte

Die Gemeinde Schönau an der Triesting stellt sich vor

Schönau an der Triesting liegt ca. 15 km von der Bezirksstadt Baden, dem bekannten Kurort und ca. 30 km vor der Bundeshauptstadt Wien entfernt, in 250 m Seehöhe. Mit den beiden Ortsteilen Dornau-Siebenhaus und Blumau, mit knapp 2000 Einwohnern und einer Fläche von 8 km² zählt sie zwar zu den kleineren Gemeinden Niederösterreichs, die historische Bedeutung hingegen ist sehr groß.

Das Heimatmuseum präsentiert eindrucksvoll die geschichtliche Vergangenheit: 1179 ist die erste urkundliche Erwähnung von Schönau (Schonowe) zu finden.

Mit dem Erwerb des alten Wasserschlosses durch Baron Peter Braun im Jahre 1796 beginnt für Schönau eine Glanzzeit. Innerhalb von 10 Jahren wurde der Baron einer der reichsten Männer Österreichs und Hoftheatervizedirektor des Burgtheaters und der Oper. Braun wendete Millionen für den Schönauer Besitz auf, indem er einen Märchenpark (mit dem „Tempel der Nacht) und ein Märchenschloss aus dem Boden stampfen ließ. Zu diesem Zeitpunkt war der Schlosspark der drittschönste Park Österreichs und ist heute ein Naturdenkmal.
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Baron Braun war auch der Erbauer der Schönauer Spinnerei, welche 1923 von Freiherrn Friedrich Pacher v. Theinburg gekauft wurde.

Ein späterer berühmter Besitzer der Herrschaft war der jüngste Bruder des Kaisers Napoleon I., Jerome Napoleon, König von Westfalen.

Nachstehend noch einige Persönlichkeiten, die entweder Schlossbesitzer oder sonst mit Schönau verbunden waren bzw. hier Station machten oder durchreisten:
Eduard Alfred Paget – war ein großzügiger Geldgeber für Feuerwehr und Schulkinder
Erzherzog Otto Franz Josef von Habsburg - Förderer der Gemeinde und Kirche
Elisabeth Fürstin zu Windischgrätz, die Tochter von Kronprinz Rudolf - ließ sich scheiden, wurde Sozialdemokratin und ging als „Rote Gräfin“ in die Geschichte ein.

1951 wurde Frau Alexandrine Happack geborene Gräfin Demblin, Besitzerin. In der Nachkriegszeit stand das Schloss unter russischer Verwaltung. 1965 – 1973 wurde es als Durchgangslager für jüdische Emigranten aus der UdSSR genützt.

1978 zog das Gendarmerie-Einsatzkommando (GEK) ins Schloss ein. Zu dieser Zeit besuchten zahlreiche hochgestellte Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland das Schloß. 1992 erfolgte die Übersiedelung des GEK nach Wiener Neustadt.Seit 1966 befindet sich im ehemaligen Paradehof des Schlosses die Rudolf Steiner Landschule Schönau.

Bis 2007 war der Neffe von Frau Happack, Herr DI Georg Korb-Weidenheim, Besitzer des Schlosses. Derzeitiger Besitzer ist die Schloss Schönau KEG.

Der Walzerkönig Johann Strauß hatte die Leutzendorf-Villa 14 Jahre als Sommerresidenz und schrieb an den beiden Operetten „Eine Nacht in Venedig“ und „Der Zigeunerbaron“.
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Das Schönauer Gotteshaus ließ die Herrschaftsinhaberin von Schönau, Dornau, Sollenau und Günselsdorf, Maria Renata von Gariboldi erbauen. Es wurde 1675 fertig gestellt. Die Kirche wurde im barocken Stil erbaut und ist dem „Heiligen Andreas“ geweiht. Nach einer eingehenden Renovierung im Jahr 2003 erstrahlt sie nun wieder im neuen Glanz.

Der Ortsteil Dornau-Siebenhaus wurde in einer wallseeischen Urkunde im Jahre 1349 erstmals urkundlich erwähnt (Dornawe). Der Ortsname Siebenhaus erfolgt im Bereitungsbuch aus 1590/91 „zum Siebenheusern“ und es werden dort genau sieben Häuser im Besitz des Andreas Schnätterl, Grundherrn auf Dornau ausgewiesen. Zu Dornau gehörten ein Schloss, ein Wirtschaftsgut, eine Kunstmühle und das Dorf Siebenhaus. Über die Erbauung des Wasserschlosses gibt es weder urkundliche noch sonstige Nachrichten in den Schriftquellen. Die Errichtung des Schlosses scheint vor dem Ende des 17. Jahrhunderts erfolgt zu sein. Im Jahre 1700 soll die erste Messe in der Kapelle gelesen worden sein. Die verschiedenen Besitzer ließen dem Schloss immer wieder Renovierungen zukommen, ab dem Jahr 1945 war das Schloss so baufällig, dass es dem Verfall preisgegeben wurde.

Einige Besitzer von Dornau: Die „Wallseer“, die Herren von der Haid, Schnätterl, die Edlen von Gariboldi, Herberstein-Starhemberg, Kaiserin Maria Ludovca, Kronprinz bzw. Kaiser Ferdinand I, Karl Fürst zu Liechtenstein, Zeno Gögl, Ferdinand Prinz Auersperg und ab 1943 die Familie Trauttmansdorff. 

Im Ortsteil Blumau wohnen derzeit 28 Personen – er besteht aus den Häusern Hauptallee 9, der ehemaligen Schule mit Kirche, dem Kindergarten dem Gebäude in der Sollenauerstraße 124 und dem Soldatenfriedhof mit ca. 4.000 Grabstätten des 1.und 2. Weltkrieges, für dessen Pflege das Schwarze Kreuz zuständig ist.

Die reiche Geschichte von Schönau/Triesting mit den Ortsteilen Dornau-Siebenhaus und Blumau ist in einer wunderschön gestalteten Chronik, die im Gemeindeamt erhältlich ist, nachzulesen.

Zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Struktur ist zu sagen: Industrie und gewerbliche Betriebe sind im gesamten Ortsgebiet von Schönau ebenso vorhanden wie Handelsgeschäfte und Gaststätten.

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Ein Ortszentrum mit einem großen Saal gibt Möglichkeit für vielerlei Veranstaltungen, Feste, Bälle usw. Ein Vereinsraum wird von vielen örtlichen Vereinen genützt.

Die bisherigen Preise beim Blumenschmuckwettbewerb zeigen, dass auf ein schönes Ortsbild großer Wert gelegt wird.

Das Naturschutzgebiet um den „Schönauer Teich“ rundet dieses Bild noch ab. Es gibt auch einen Fußballplatz, gut ausgebaute Radwege (Thermenradweg und Triestingauradweg EUROVELO 9). Die freundliche Umgebung lädt zu Spaziergängen und Wanderungen ein.

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Durch den Dorferneuerungsverein "ERDE NAKULA" wurde es möglich gemacht, dass ein Teil des Schlossparks für die Öffentlichkeit frei zugänglich wurde. Dies wurde sehr gerne angenommen und die vielen Aktivitäten dieses Vereines haben den Park belebt. Seit 2008 befindet sich der Schlosspark wieder in Privatbesitz und ist nicht mehr zugänglich. Der Dorferneuerungsverein "ERDE NAKULA" wurde ab Frühjahr 2009 das Gebiet der sogenannten "Weißbleiche" in der Nähe des Kinderspielplatzes gestalten.

Die Landwirtschaft und hier besonders der Weinbau ist ein wichtiger Bestandteil unseres Ortes. An einem lauen Abend laden grüne Buschen am Haustor die Gäste ein, den wirklich sehr guten Wein zu verkosten. In gemütlicher Atmosphäre und bei hervorragendem Essen schmeckt er noch einmal so gut.

Das schon erwähnte rege Vereinsleben bereichert den Ort ganzjährig in traditioneller wie auch moderner Weise. Kein Durchzugsverkehr, aber doch eine günstige Lage!!!! 

Alles in allem ist Schönau an der Triesting sicher eine lebenswerte Gemeinde.  

Download Text und Musik "Schönau mein Paradies" (Dateigröße: 2,5 MB)